Es gab kein Prasseln auf dem Dach und keine Rinnsale auf dem Holz. Es fehlte der Geruch vom Regen, die leise Vorahnung eines Gewitters, die noch schwülere Atmosphäre, in der sich die Nackenhaare aufstellten.
Der war unter anderem der Grund, wieso man Ivan offiziell zum Mann erklärt hatte. Nicht, dass es vorher jemand gewagt hätte, seine Männlichkeit anzuzweifeln, niemals, doch Ivan war jetzt offiziell kein freier Mann mehr.
Es war Winter.
Ich glaube, es war immer Winter, solang ich bei ihm war.
Haben die Jahreszeiten jemals gewechselt? Hat es jemals aufgehört zu schneien? War die Sonne warm? Haben die Blumen geblüht?
Weinten die Menschen in etwa immer? Auch wenn sie glücklich waren? Unwillkürlich dachte er dabei an Ulquiorra, der ja auch immer aussah, als würde er gleich heulen, aber sonst die Mimik von einem Kartoffelsack hatte.
Ich werde dir nichts sagen, ich werde mich zurück ziehen, ich werde weiterhin der kleine, komische Kerl sein, der über Gefühle singt und nach Meinung aller doch nichts davon versteht.
„Alles in Ordnung, aber... ich muss schnell weg, OK? Seid mir nicht böse.“
Und mit diesem Satz hatte er sich seine Jacke geschnappt und war aus der Tür raus.
Das Echo hallte im Flur wieder.
Das Gejammer von Schuldig war ja schon einmal vorprogrammiert.
Inständig hoffte Ran, dass der Deutsche nicht in der Stadt war, sondern einfach irgendwo draußen vor der Tür seinen Namen in den Schnee pinkelte.
Und ich dachte ernsthaft mein Leben könnte nicht beschissener werden? Hier hatten alle den weiteren Beweis dafür, dass Fortuna mich hasste. Scheiß Flittchen.
Wir lebten vom Geld anderer und von deren Vergnügen.
Wir waren reich, wir waren jung, wir waren schön... und trotzdem fehlte mir etwas, etwas in mir drin.